Von Ökonomiekritik zum Primat sozialer Kämpfe in modernen Planungsdebatten: Eine Kritik ausgewählter technikzentrierter Rezeptionen der Sozialistischen Kalkulationsdebatte
Abstract
Aktuell gewinnt die Sozialistische Kalkulationsdebatte unter dem Eindruck technologischen Fortschritts an Relevanz, dabei werden aber in der Rezeption weitgehend Erkenntnisse feministischer und klassenbewusster Ökonomiekritik verkannt. Insbesondere Morozovs Entwurf eines Digitalen Sozialismus durch nicht-marktliche Institutionen, welchen er aus der Debatte ableitet, wird hier kritisiert. Dieser wird anhand einer kritischen Rezeption der Allgemeinen Gleichgewichtstheorie als marktförmig im neoklassischen Sinne offenbart. Dabei gehen die gängigen Annahmen des rationalen ökonomischen Subjekts stillschweigend in seinen Entwurf ein. Ebenso negiert sein Fokus auf Preis und Information die (re-)produktive Dimension der Ökonomie. Dies hat zur Folge, dass die von ihm skizzierte Technik-Utopie Gefahr läuft, ähnliche Probleme wie ein generalisiertes Marktsystem zu reproduzieren. Diesem, die Technik priorisierenden Verständnis von Planung wird die Priorisierung kollektiver Planung anhand der Praxis der Versammlung in der Feministischen Streikbewegung entgegengesetzt und es wird versucht aufzuzeigen, inwiefern sich emanzipatorische Praxis und Theorie wechselseitig beeinflussen können.
Schlagworte
Sozialistische Kalkulationsdebatte; Digitaler Sozialismus; Allgemeine Gleichgewichtstheorie; Kritische Politische Ökonomie; Planungsdebatte
Volltext:
PDFDOI: https://doi.org/10.15203/momentumquarterly.vol11.no1.p37-55
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